CORPORATE GOVERNANCE KODEX FÜR DIE JAGD
CORPORATE GOVERNANCE KODEX FÜR DIE JÄGERSCHAFT
Die hier in Empfehlungen eingearbeiteten Themen beruhen ausschließlich auf Vorschlägen von erfahrenen JägerInnen und jagdlichen Publikationen. Nichts davon ist neu - neu und somit auch polarisierend, ist lediglich die Tatsache der Zusammenfassung in einem Kodex!
1. Wir plädieren für Selbstreinigung der Jägerschaft!
Wir JägerInnen gestalten von innen heraus einen Veränderungsprozess in Richtung des "ehrbaren Jägers".
Wir distanzieren uns von jenen Personen, die dem neuen Selbstverständnis und Ansehen der Jagd schaden.
Teil dieses Veränderungsprozesses ist die Qualität der Ausbildung.
Die Jagdausbildung für die zunehmend urbanen Jäger soll eine Lehrzeit für Jungjäger in der Jagdpraxis beinhalten, einen von routinierten Jägern angeleiteten Übergang in die Praxis.
Die Profession des Jägers bedingt Professionalität - die Jagd endet nicht nach dem Schuss!
Fachgerechte Wildbret - Verwertung schließt Ahnungslosigkeit bei erlegtem Wild aus.
Wir plädieren für die klare Trennung zwischen Jagd und Abschießung (umfriedete Jagdgebiete).
2. Wir plädieren für Gleichstellung von Forst-, Land- und Jagdwirtschaft
Wir stehen für gleichberechtigte Wahrung der Interessen von Mensch, Tier und Landnutzung.Das bedingt Regulative (auch beim Wild) sowie sachliche Information der Öffentlichkeit.
Ebenso brauchen wir neue Systeme bei der Beurteilung von Waldschäden; die Bezahlung für Wildschäden sollte sich an der Möglichkeit zur angemessenen Bejagung orientieren; hier sind neue Jagdstrategien gefragt.
3. Wir erbringen den jährlichen Nachweis der Schießbefähigung
Wir weisen jährlich eine hochwertige Schieß-Befähigung nach;
Wir laden nur Jagdgäste ein, die diesen Nachweis erbringen.
4. Wir bekennen uns zu gesundem Wildbret als zentralem Motiv der Jagd
Der Mensch ist für seine Ernährung auf die Tötung von Lebewesen angewiesen - auch Vegetarier.
Das Erlegen der Beute ist der Zwischenschritt zum Endprodukt; unser Wildbret ist garantiert frei von Antibiotika und Hormonen. Unser freilebendes Wild ist gesund.
Wir haben in Österreich einen hohen Standard in Wildbret - Hygiene.
Wir Jäger sind die kundigen Personen - jeder Jäger sollte diese Ausbildung absolvieren.
5. Wir praktizieren sinnvolle Weiterentwicklung der Jagdpraktiken
Wir Jäger sind offen gegenüber gesicherten, objektivierten wissenschaftlichen Empfehlungen. (Bsp.: bleifreie Munition, Winterfütterung, Nachtsichtgeräte, Schwarzwildbejagung etc.)
Zur bleifreien Munition: Ziel ist Munition mit geringstmöglicher Toxizität bei bestmöglicher Tötungswirkung; die Tötung eines Tieres muss mit dem geringstmöglichen Leid verbunden sein.
Wir bekennen uns zum Erhalt des jagdlichen Brauchtums als Teil der Landeskultur und in zeitgemäßer Form.
Tierschutz und Ökologie sind die Grundpfeiler weidgerechter Jagd.
6. Wir sind Mittler der Jagd zu den Nichtjägern - wir bauen daher keine Schranken auf sondern ab
Wir stehen für Dialog und Kontakt
Wir stehen für intensiven Kontakt mit der Wissenschaft,
für Dialog mit der Forst- und Landwirtschaft sowie mit Tierschutzorganisationen oder politischen Parteien.
Wir pflegen und fördern die sachliche Diskussion.
Jägersprache
Die Jägersprache ist eine Zunftsprache; in der Kommunikation mit Nicht -Jägern allerdings "öffnen" wir uns sprachlich, um Gruppenbildung und soziale Abgrenzung zu verhindern.
New Media
Wir leben im Kommunikationszeitalter und passen unsere Kommunikationsstrategien an.
Wir unterstützen und praktizieren Eigeninitiativen in diesem Bereich.
7. Wir distanzieren uns
- von Alkohol vor / während der Jagd
- vom Schuss auf nicht-wildernde Katzen und Hunde
- vom Jagdschein als Lobbying-Instrument
- von extremen Fütterungspraktiken
- von der einseitigen Trophäenjagd
- von der Jagd auf sämtliches Wild "aus der Kiste"
Wenn wir uns nicht ändern werden wir geändert werden!
Dr. Viktoria Kickinger
2016